Spaar dir die Menschenmassen an der Amalfiküste und den Stress zur Hochsaison.
Weil sich gerade südlich von diesem ganzen Trubel etwas Seltenes entfaltet – in den stillen Gefilden Süditaliens.
Ein paar außergewöhnliche, fast vergessene Hotels am Meer schreiben heimlich die Regeln des Luxus um. Keine Marke, kein Brimborium. Nur sonnenverwöhnte Villen, wilde Küsten, zitronenduftende Gärten … und eine Ruhe, die man nicht vortäuschen kann.
Dank einer unerwarteten Wendung – der Wiedereröffnung eines regionalen Flughafens in Salerno – ist diese geheime Ecke Italiens jetzt deutlich leichter erreichbar.
Der Flughafen Salerno Costa d’Amalfi und Cilento, inzwischen bedient unter anderem von British Airways, ist das Tor nicht nur zur südlichen Amalfiküste, sondern auch zu allem darunter: Basilikata, Apulien, Kalabrien. Wildes, unberührtes Land. Straßen schlängeln sich durch Olivenhaine und verträumte Steindörfer.
Hier findest du keine Four Seasons. Noch nicht. Aber das, was du findest … könnte für dich zum Maßstab werden und das Fünfsterne-Standarddenken verändern.
Fünfzig Minuten südlich von Salerno, eingebettet im Küstendorf Santa Maria di Castellabate, liegt das Palazzo Belmonte. Kein Hotel – eine lebendige Zeitkapsel.
Früher war es die Residenz von Prinz Angelo Granito Pignatelli di Belmonte. Heute wird es von seinen Töchtern Francesca und Maria Sofia geführt, die offenbar kein Interesse daran haben, das Ganze zu einem Instagram-Hotspot zu machen. Kein Aufzug. Kein Luxus-Spa. Kein inszenierter Check-in.
Aber es gibt: ein Palazzio eingehüllt in Bougainvillea, fünf Hektar Zitronengärten und einen Strand so nah, dass man barfuß mit Espresso in der Hand dahin läuft.
Du schläfst in Gartenvillen oder historischen Zimmern über dem Innenhof. Schwimmst in einem Pool, der aussieht, als käme er direkt aus einem italienischen Film aus den 1960ern. Und zum Abendessen? Spaziere ins Dorf oder hoch in die mittelalterliche Altstadt. Oder tu einfach gar nichts. Genau darin liegt der Zauber.
So ein Hotel gab es früher öfter. Klein, dezent, unwiderstehlich elegant. Wie eine Yacht, die an einem Hang vertäut ist, umgeben von uralten Olivenbäumen und dichtem Grün.
Das Santavenere verkörpert Glamour der 1950er: rosa Keramikfliesen unter den Füßen, ledergebundene Bücher in der Bibliothek. Die Bar? Makellos mit Kastanienholz vertäfelt. Der Strandclub? Leer, selbst wenn das Hotel voll ist. Der Pool? Riesig. Und still.
Seine Eigentümer, Paolo Barletta und Aldo Melpignano (bekannt von Soho House und Borgo Egnazia), hätten eine Marke daraus machen können. Haben sie aber nicht. Sie lassen alles so, wie es ist.
Warum? Weil es keiner Veränderung bedarf.
Im kleinen Hügelstädtchen Bernalda, wo sein Großvater geboren wurde, kaufte der Regisseur ein vergessenes Palais aus dem 19. Jahrhundert. Und tat das Unerwartete: Er bewahrte es.
Das Palazzo Margherita umfasst neun Zimmer mit bemalten Decken, balustradengeschützte Innenhöfe und einen Garten, der so traumhaft ist, dass man ihn kaum für real hält. Kein Schild außen. Kein pompöser Eingang. Nur eine Tür. Es könnte das einzige Hotel sein, in dem du hören könntest, wie ein berühmter Regisseur im Zimmer nebenan tippt – weil er tatsächlich dort wohnt.
Altweltlicher Zauber, still lebendig im Nirgendwo. So etwas findet man nicht zufällig. Man muss es bewusst suchen.
In Gagliano del Capo, Apulien, steht das Palazzo Daniele. Kein gewöhnliches Hotel. Es ist Teil Galerie, Teil lebende Skulptur, Teil Design-Manifest.
Francesco Petrucci erbte dieses große Haus und hätte es verkaufen können. Stattdessen verband er sich mit dem römischen Hotelier Gabriele Salini und machte daraus etwas ganz Neues. Jede Suite ist mit einem Werk eines anderen Künstlers ausgestattet. Eine befindet sich hinter einer geheimen Tür auf dem Dach.
Das Essen? Was die Köchinnen Sonia und Nunzia gerade zaubern möchten. Die Stimmung? Mühelos stylisch. Du fühlst dich wie zu Gast im Landhaus eines stilvollen italienischen Freundes … nur dass dein Freund ein Kunstkurator mit toller Ästhetik ist.
Masseria Trapanà ist der Ort, an dem alles langsamer wird.
Hinter hohen Steinmauern findest du Kerzenhöfe, eine Croquet-Wiese und Suiten, in denen man sich verlieren kann. Der Besitzer, Rob Potter-Sanders, kam aus Sydney hierher und schuf einen Rückzugsort – und er ist gelungen.
Hier gibt’s keinen Lärm. Nur Feigenbäume, weiße Steinmauern und Kamine, die dich im Winter zurückkommen lassen möchten.
Während der Rest der Welt in die gleichen überfüllten Städte drängt und standardisierten Luxus feiert … wartet das echte Italien leise, ein Stück weiter die Straße entlang.
Keine Warteschlangen. Keine Logos. Kein Hype.
Nur Villen am Meer. Geschichten in jedem Stein. Und eine Schönheit, die sich nicht verkaufen muss.
Speicher diese Liste. Teile sie mit einer Freundin, einem Freund.
Denn sobald diese Orte entdeckt werden, bleibt die Stille nicht lange.