Stellen Sie sich Folgendes vor:
Sie sind barfuß, von der Sonne geküsst, trinken Naturwein auf dem Dach einer Steinvilla, die älter ist als die meisten Länder. Ihr Handy? Irgendwo, wahrscheinlich. Aber es hat seit Stunden nicht geklingelt.
Keine Beachclubs. Kein Dresscode. Nur kobaltblaue See, vulkanische Klippen und vier Freunde, die auf einem Dach lachen, als hätten sie der Welt den Rücken gekehrt.
Willkommen auf Pantelleria – der wilden italienischen Insel, über die kaum jemand spricht... noch nicht.
Aber das wird sich bald ändern.
Während die Sommermassen nach Positano und Capri für 30-€-Aperol-Spritz und Selfie-Sonnenuntergänge strömen, zieht sich die kreative Underground-Szene nach Pantelleria zurück – 60 Meilen von Sizilien entfernt und nur 40 von Tunesien.
Man nennt sie die „Tochter des Windes“.
Roh. Abgelegen. Und so verdammt magnetisch, dass es sich fast wie ein heiliger Ort anfühlt, den man besser nicht stört.
Die Insel hat keine Süßwasserquellen, daher wurden ihre alten Häuser – die Dammusi – mit Kuppeldächern gebaut, um jeden Regentropfen aufzufangen.
Heute werden dieselben Villen aus vulkanischem Stein zu minimalistischen Rückzugsorten für Künstler, Schriftsteller und gelegentlich Modelegenden (ja, Armani hat hier ein Haus) umgewandelt.
Ihr Airbnb? 200 Jahre alte Olivenbäume und ein Lavendelduft in der Luft – kein „Bitte bewerten Sie Ihren Aufenthalt“-Aufkleber am Kühlschrank.
In Pantelleria passiert gerade etwas.
Nennen wir es ein kreatives Erwachen.
Designhotels. Experimentelle Küche. Künstlerresidenzen. Naturweinverkostungen, die bis zum Sonnenuntergang (und darüber hinaus) andauern.
Orte wie Parco dei Sesi, gegründet von der Kunstsammlerin Nicoletta Fiorucci, verwischen die Grenzen zwischen Hotel, Studio und Galerie. Man übernachtet nicht nur – man erschafft. Malt. Kocht. Schreibt. Denkt nach.
Oder fahren Sie ins Sikelia Luxury Retreat, wo alte Dammusi auf modernes Design treffen und das Restaurant Thelma mediterran-arabische Gerichte unter einem Himmel serviert, der so klar ist, dass er unecht wirkt.
Sogar die Weinberge wirken wie Kunstinstallationen. Bei Serragghia stellen Gabrio und Giotto Bini Wein aus jahrhundertealten Reben her, die in vergrabenen Amphoren wie in einem uralten Ritual vergoren werden. Probieren Sie ihren Zibibbo – und sagen Sie mir, ob Sie je etwas Besseres getrunken haben.
Hier gibt es keine Beachclubs. Aber etwas Besseres.
Skipper wie Carlotta Vigo bringen Sie mit dem Boot zu versteckten Buchten mit natürlichen Saunen in den Höhlen.
An Land führen Wanderwege an Kapernsträuchern und Weinbergen vorbei zu heißen Quellen, wo nur der Wind in den Feigenbäumen zu hören ist.
Es gibt auch den Laghetto di Venere – den Venussee –, wo vulkanischer Schlamm Ihre Haut glätten und vielleicht sogar Ihre Seele beruhigen soll. Das Wasser leuchtet milchgrün. Menschen treiben darin wie in einem Traum.
Weil es irgendwie wirklich einer ist.
Pantelleria ist nicht einfach. Und genau darin liegt der Zauber.
Keine Szene, der man folgen muss. Niemand schaut zu.
Man kommt mit sandigen Füßen und schläft in einem Dammuso, der wie eine Skulptur wirkt.
Man isst Meeresfrüchte, gekocht im Haus eines Fischers – nicht für Instagram angerichtet.
Man redet. Tanzt. Schläft. Schwimmt. Verschwindet.
Und dann merkt man… so soll sich Reisen eigentlich anfühlen.
Wohl kaum.
Immer mehr Kreative, Designer und Slow-Living-Fans entdecken Pantelleria jeden Sommer – und das Flüstern wird lauter.
Die Frage ist:
Werden Sie da sein, bevor der Rest kommt?
Oder werden Sie es erst hören, wenn sich alles schon verändert hat?